wie einen Brief beginnen in diesen Zeiten, seit Beginn des Kriegs in der Ukraine, dem unmöglichen Leid, dem die Ukrainer*innen ausgesetzt sind, die fliehen, sich in der Metro und in Kellern verstecken, sich voneinander trennen, sich dem Krieg stellen müssen? Einem Krieg, der politische Gräben zwischen Menschen zieht, ein Krieg, gegen den so viele protestieren – auch Russ*innen, die Gewalt erfahren, festgenommen werden, und sich wiederum Rassismus ausgesetzt sehen.
In der Gleichzeitigkeit dieser Ereignisse einen Newsletter zu verfassen, scheint unangebracht und trotzdem arbeitet der Kultur-, der Literaturbetrieb weiter. An vielen Orten finden neben geplanten Programmen Solidaritätsbekundungen statt:
Das Kölner Literaturhaus und die Literaturszene Köln e.V. haben vergangenen Sonntagabend mit #StandWithUkraine eine Solidaritätsveranstaltung organisiert, bei der Texte ukrainischer Autor*innen von Kölner Künstler*innen im Literaturhaus Köln gelesen wurden.
Die Veranstaltung kann weiterhin hier angesehen werden. Eintrittsgelder und Spenden werden über eine souveräne Organisation an notleidende Ukrainer*innen weitergegeben.
Wer darüber hinaus spenden will, kann das hier tun:
Spendenkonto Literaturhaus Köln:
IBAN: DE35 3705 0198 0022 4529 57
BIC: COLSDE33XXX
Sparkasse KölnBonn
Stichwort »Ukraine«
Die Hilfsorganisation Blau Gelbes Kreuz in Köln leistet humanitäre Hilfe und sucht immer Unterstützung, vor Ort beim Packen oder in Form von Sachspenden.
Wenn ihr ein Zimmer / Bett anbieten möchtet oder anderweitig aktiv werden wollt, könnt ihr euch bei UkraineNow oder Gastfreundschaft Ukraine registrieren oder auch beim Katapult Magazin kommentieren. Ihr könnt Euch auch bei der Stadt Köln melden.
(c) privat
Und morgen schon der Internationale Feministische Kampftag. Das 8M-Bündnis Köln organisiert für diesen 8. März verschiedene dezentrale Aktionen in Köln, die Corona-konform stattfinden sollen. An folgenden Orten wird es Aktionen verschiedener Gruppen geben:
Kalk Post: 11–15 Uhr, »Streikcafé« (Feministischer Streik Köln) | Kalk Kapelle: 14–17 Uhr, »Leben von Luft und Liebe« Künstlerisches Happening (AK Fair Art & practice/And She Was like BÄM) | Chlodwigplatz: 14–17 Uhr, Aktion und Rallye zu Reproduktiver Gerechtigkeit (Interventionistische Linke Köln, SoliMed Köln, Pro Familia in Action, Wütende Freundinnen für Reproduktive Gerechtigkeit) | Nippes, Wilhelmplatz: 15–17 Uhr, Kundgebung und Mahnwache »Gemeinsam sind wir stark!« (LILA Köln, Frauen gegen Erwerbslosigkeit) | Alter Markt, 15–18 Uhr, Mahnwache Klimagerechtigkeit (FFF Köln, SFF Köln) | Bahnhof Mülheim: 16.30-18.30 Uhr, »Platz für Sorge« Platzumbenennung für Sorge-Arbeit (Antifa AK, K2 Köln, Kritische Medizin Köln, Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen) | Ehrenfeld, Bartonia Forum: 16–18 Uhr, »Sexismus hat System« ROSA-Aktion (ROSA) | Wiener Platz: 17–19 Uhr, (Demonstration des antirassistischen und internationalen Blocks) | Rudolfplatz, 19–21 Uhr, Abschlusskundgebung mit allen involvierten Gruppen
Mit dem feministischen Kampftag startet INSERT FEMALE ARTIST die neue Online-Veranstaltungsreihe Protesting 2022, die vierteljährlich auf der Digitalen Burg der Burg Hülshoff – Center for Literature stattfinden wird, und in der sich u.a. Autor*innen und Wissenschaftler*innen mit geschlechtsspezifischen Formen von Aktivismus und Protest auseinandersetzen werden.
Auch dieser Newsletter wird vierteljährlich erscheinen, soll Euch über unsere Aktivitäten und die unserer Kollaborationspartner*innen informieren, auf aktuelle Calls und Jobs aufmerksam machen und wichtigen Texten, Autor*innen, anderen Newslettern uvm. eine kleine Bühne geben. Gerne schwarmintelligent gesammelt. Meldet Euch, wenn ihr Hinweise auf Kommendes oder Anmerkungen habt!
Wir machen den Anfang…
PROGRAMM
Protesting 2022
Eine Produktion von
INSERT FEMALE ARTIST
&
Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL)
Für die Digitale Burg der Burg Hülshoff – Center for Literature hat INSERT FEMALE ARTIST eine Veranstaltungsreihe kuratiert, in der gefragt wird, welche geschlechtsspezifischen Formen von Aktivismus die Gegenwart prägen und wieviel Platz solidarische Beziehungsweisen im Widerstand haben. Wem wird im Protest Autorität zugeschrieben und welche Handlungsspielräume und Revolutionsformen kann die Digitalität ermöglichen?
Revolution und Müdigkeit und Protest und Müdigkeit
In einem literarischen Dialog, der auf Instagram – einer oft weiblich konnotierten Plattform mit einer Mehrheit weiblicher User*innen – stattfindet, stellen die Autorinnen Berit Glanz und Sandra Gugić zum Auftakt der Reihe die Frage, welche Handlungsspielräume und Revolutionsformen die Digitalität ermöglichen kann und wie aus einzelnen User*innen ein politisches Wir werden kann.
Viele Menschen halten sich mittlerweile einen großen Teil ihrer Zeit in virtuellen Räumen auf und auch der politische Aktivismus hat sich teilweise in die Timelines verlagert. Online streiten wir, mobilisieren für Themen, die uns am Herzen liegen, diskutieren über politische Fragen und schließen Bündnisse um Veränderungen herbeizuführen. Politischer Protest hängt immer auch an den Beziehungen der Protestierenden zueinander, ist nicht nur eine Frage zielgerichteter Kooperationen, sondern oft auch von Freundschaft und solidarischen Beziehungen. Der virtuelle Raum ist auch ein Beziehungsraum.
Protesting 2022 ist eine Produktion von INSERT FEMALE ARTIST und Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) und wird im Rahmen des Projekts Worte wie Klingen gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Feministische Netzwerke weben – Buchmesse Edition
Eine Veranstaltung von
INSERT FEMALE ARTIST
&
PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/Politisch Schreiben
(c) Anna Siggelkow
19. März 2022 | 14.00–16.00 Uhr, MONAliesA, Bernhard-Göring-Str. 152, Leipzig
Zur Leipziger Buchmesse laden INSERT FEMALE ARTIST & PS-Politisch Schreiben zu einem gemeinsamen Bandentreff in der feministischen Bibliothek MONAliesA ein. Unter der Moderation beider Teams können sich Literaturakteur*innen hier in lockerer Atmosphäre kennenlernen. Vielleicht bildet sich zwischen Kaffee und Kuchen ja sogar die ein oder andere Verbindung, ein neues Netzwerk oder gemeinsames Projekt?
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Plätze sind begrenzt. Um Anmeldung wird darum hier gebeten. Die MONAliesA ist barrierefrei. Kaffee & Kuchen (auch vegan) bieten wir gegen eine kleine Spende an.
Zutritt: 2G + tagesaktueller Bürger*innentest
RÜCKSCHAU
»How To Do a Feminist Festival«
Vortrag & Gespräch am Cornelia Goethe Zentrum Frankfurt
(c) privat
Am 9. Februar sprachen Sonja Lewandowski und Svenja Reiner mit Miriam Zeh im Cornelia Goethe Zentrum an der Goethe Universität über die Festivalausgaben 2019, 2021 und das neue Projekt Literarisches Forum für feministische Stimmen, das diesen September beginnen wird. Das Gespräch ist hier nachzusehen.
INSERT FEMALE ARTIST ist Teil der breiter kanon-Initiative #breiterkanon wird von einer Gruppe von Wissenschaftler*innen, Autor*innen, Journalist*innen und Übersetzer*innen betrieben. Zusammen bündeln wir Kanondiskussionen, die zurzeit oft in den Sozialen Medien, etwa in bestimmten Twitter-Bubbles, stattfinden. Das Momentum dieser Bewegung, die bisher nicht (literaturwissenschaftlich) institutionalisiert ist, möchten wir nutzen.
Das Projekt hat zum Ziel, bestehende Kanones kritisch zu hinterfragen, zu verbreite(r)n und zwar im qualitativen als auch im medialen Sinne. Die Beteiligten erarbeiten zusammen an dieser intersektional ausgerichteten Plattform. Sie macht die Forschung, Literaturkritik und Lehre zu vergessenen, marginalisierten oder unbekannten Autor*innen sichtbar. Die Zusammenarbeit fördert die Vernetzung der Beteiligten, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Philologien und Didaktiken, den Austausch zwischen engagierter Praxis und historischer Kritik sowie die Schnittstellen von Forschung und Lehre zu Buchmarkt und Literaturkritik.
»READ ONLY MEMORY & vergisses vergiss«
Barbara Köhler erinnern
(c) privat
Am 8. Januar 2021 ›war sie es, die ging‹. Barbara Köhler, Autorin, Installationskünstlerin und Übersetzerin starb nach langer Krankheit. Am 11. April 2022 wäre Barbara Köhler 63 Jahre alt geworden. Ihren Geburtstag nahmen wir zum Anlass, um an sie zu erinnern, ihren Weg von der DDR bis nach Duisburg und ihr Werk abzutasten.
Eine Veranstaltung von INSERT FEMALE ARTIST in Zusammenarbeit mit dem Graduiertenkolleg Gegenwart / Literatur der Universität Bonn und der Galerie m in Bochum. Gefördert von der Kunststiftung NRW.
Mit: Nadja Küchenmeister, Kerstin Stüssel & Anja Utler. Moderation: Angela Gutzeit (Deutschlandfunk)
Die Veranstaltung kann hier angeschaut werden.
INSERT FEMALE ARTIST zu Gast beim SCE-Drink in Köln
(c) Paul Langner
Am 2. März waren Sonja Lewandowski und Svenja Reiner beim Social and Creative Entrepreneur Drink Cologne (SCE-Drink) zu Gast und sprachen über ihre literaturvermittlerischen Tätigkeiten, die Festivalarbeit und das neue Literarische Forum für feministische Stimmen.
Der SCR-Drink wird ausgerichtet vom KUMBIG e.V.. Er findet monatlich statt um Macher*innen zusammenbringen und solche, die es noch werden wollen. Menschen, die Köln schon jetzt mit ihrer täglichen Arbeit (egal ob ehren- oder hauptamtlich) ein kleines bisschen besser machen: durch kreative Ideen, Vereine, Social Startups, Kunst und Kultur. Mehr Informationen über das Format findet ihr hier
CALLS & JOBS
Der Kulturrat NRW e.V. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens zum 01.04.2022, befristet bis zum 28.02.2023, für 20 Wochenstunden im Homeoffice einen Projektkoordinator (m/w/d) für ein Beratungsangebot für Künstler*innen in der Corona-Krise. Mehr Infos hier.
Das FILM FESTIVAL COLOGNE sucht Unterstützung in den Bereichen Redaktion, Festivalprogramm und Management. Mehr Infos hier.
Das Verlagskollektiv edition assemblage sucht Verstärkung für ihr Team: zwei Stellen mit 12-30 h/Woche ab frühestens 1. April 2022. Bewerbung bis 15. März. Mehr Infos hier.
TIPPS
Resonanzen – Schwarzes Literaturfestival
19. bis 21. Mai 2022, Ruhrfestspiele Recklinghausen
Im Rahmen des dreitägigen Literaturfestivals unter der Konzeption und Kuration von Sharon Dodua Otoo werden Schriftsteller*innen und Literaturkritiker*innen Schwarze Ästhetiken in der deutschsprachigen Literatur ins Zentrum rücken: sie präsentieren, würdigen und feiern. Darüber hinaus bieten das Festival und sein Rahmenprogramm Möglichkeiten der Begegnung und Vernetzung. Ideen für literarische Texte und Lesarten können hier ausgetauscht werden. Ziel des Festivals ist es, zu einer wertschätzenden Auseinandersetzung mit Schwarzer deutschsprachiger Belletristik beizutragen, die über Schwarze Communities hinausführt.
Der VVK startet am 10. März um 9 Uhr. Weitere Infos und das Programm findet ihr hier. (c) Paulina Hildesheim/laif
Priya Basil: Im Wir und Jetzt. Feministin werden
8. März 2022, 19.30 Uhr, Literaturhaus Köln
Das Literaturhaus Köln begeht den feministischen Kampftag mit Priya Basil und ihrem Buch Im Wir und Jetzt (Suhrkamp). Darin beschreibt Basil die strukturellen Bedingungen der Ungleichheit der Geschlechter anhand biografischer Erzählung, theoretischer Betrachtung und mitreißender Gesellschaftsanalyse. Was tun gegen die tief verwurzelte Abwertung von Frauen in unserer Sprache, Geschichte und Gesellschaft? Darüber spricht die Autorin mit Beatrice Faßbender.
Abend mit Film und Buch zu May Ayim 11. März 2022, 18 Uhr, Theater Morgenstern
(Rheinstraße 1, Berlin)
Ika Hügel-Marshall und Dagmar Schultz, zwei Wegbegleiterinnen und Herausgeberinnen des Buches May Ayim. Radikale Dichterin, sanfte Rebellin stellen das Buch und die Vielfältigkeit des Schaffens und Wirkens von May Ayim vor. Ebenso vorgestellt wird der Film Hoffnung im Herz, der Etappen des Lebens von May Ayim dokumentiert hat und sie in bewegenden Performances im Südafrika und in Deutschland zeigt. Moderatorin des Abends ist die TV Journalistin und Podcasterin Georgina Fakunmoju.
Internationales Frauen Film Fest Dortmund + Köln
29. März bis 3. April 2022
Nach den zahlreichen Neuerungen im vergangenen Jahr freut sich das Internationale
Frauen* Film Festival Dortmund+Köln auf die 39. Ausgabe vom 29. März bis 3. April 2022 als Präsenzveranstaltung im Kino vor Publikum. Nach vielen Jahren kehrt das Festival ins neu eröffnete Filmhaus Köln zurück und findet dort auch mit seinem Festivalzentrum die neue (alte) Heimat. Rund 100 aktuelle, internationale Filme, Gespräche mit Gästen vor Ort und virtuell aus der ganzen Welt sind geplant.
Das Team von INSERT FEMALE ARTIST ist jetzt zwei Tage die Woche im Büro in Köln-Nippes zu finden. Donnerstags und Freitags arbeiten wir hier an neuen Projekten, streicheln unsere Hündin Elfi sehr viel und sind demnächst auch für Sprechstunden da.
Wenn ihr Anregungen, Hinweise auf Veranstaltungen, Stellenausschreibungen oder andere Empfehlungen für IFA-fitting Content habt, schreibt uns gerne eine Mail an: newsletter@insertfemaleartist.de
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